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UNESCO-Weltkulturerbe Semmeringbahn in Niederösterreich – das Wunder der Wiener Alpen

3 Minuten Lesezeit

Die erste Hochgebirgsbahn Europas wurde 1854 eröffnet und gilt als Meilenstein der Eisenbahngeschichte. Sie verläuft 41 Kilometer lang vom niederösterreichischen Gloggnitz über den Semmering bis nach Mürzzuschlag in der Steiermark. Seit 1998 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit dem Bau der Semmeringbahn gelang Carl Ritter von Ghega in nur sechs Jahren eine technische Pionierleistung mit 15 Tunnels, 16 Viadukten und 100 steinernen Brücken entlang der Strecke.

Zum Gedenken an das Genie des Ingenieurs befinden sich ein Denkmal sowie Informationszentrum (geöffnet tägl. 9 bis 15 Uhr, Eintritt frei) direkt am Bahnhof Semmering. Es markiert gleichzeitig den Ausgangspunkt des Bahnwanderwegs zum „20-Schilling-Blick“ auf die „Kalte Rinne“ – jenes Viadukt, das auf der Rückseite der vorletzten Ausgabe der 20-Schilling-Banknote zu sehen war. Heute benötigt die Bahn rund 40 Minuten von Gloggnitz bis zum 985 Meter hohen Semmering.

Das einfache Ticket kostet ab 6,50 €.

Wer übrigens die Semmeringbahn – und noch mehr – in Miniatur sehen möchte, der sollte das TraumWerk von Hans-Peter Porsche in Anger/Bayern, unweit Salzburg, besuchen.

 

Technische Meisterleistung

Erzherzog Johann von Österreich (1782-1859) hatte die erste Idee einer Bahnlinie von Wien nach Triest über den Semmering (985 Meter hoher Gebirgspass) hatte. 1848 erhielt der gebürtige Venezianer Carl von Ghegas den Zuschlag. Ihm gelang es, die für damalige Zeiten scheinbar unüberwindbaren 457 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Bis zu 20.000 Arbeiter waren mit dem Bau der Tunnels, Viadukte und Brücken beschäftigt, ausgestattet mit nur wenigen Maschinen und Schwarzpulver von geringer Sprengkraft. Die Fertigstellung erfolgte in Rekordzeit von nur sechs Jahren. Aus gleich mehreren Entwürfen wurde dann eine Dampflok, die den engen Kurven und enormen Steigungen gewachsen war, konstruiert. Am 17. Juli 1854 schließlich eröffnete das frisch vermählte Kaiserpaar Sisi und Franz Joseph I. die Bahnstrecke.

 

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1912 noch Jausenstation, heute einer der detailgetreuesten Jugendstil-Landsitze am Semmering mit sechs Schlafzimmern und „Badehaus“. Bildnachweis: Villa Antoinette/Matthias Kronfuss

 

Architektur-Tour

Mit dem technischen Fortschritt kam auch der Tourismus an den Semmering. Die zeitlose Architektur der exklusiven Unterkünfte spiegeln bis heute zahllose denkmalgeschützte Villen und Hotels wider, in denen die feine Wiener Gesellschaft ihre Sommerfrische verbrachte. Die „Fin de Siècle“-Klassiker haben ihren Charme über die Jahrzehnte nicht verloren – im Gegenteil: Jugendstil-Schmuckstücke wie das Looshaus am Kreuzberg oder die nostalgische Villa Antoinette sind behutsam restauriert worden und erstrahlen heute wieder im neuen „alten“ Glanz.

 

Bahnwandern

Wer sich das UNESCO-Weltkulturerbe erwandern will, begibt sich auf den zehn Kilometer langen Bahnwanderweg von Semmering bis Breitenstein. Die familienfreundliche Strecke ist mittelschwer und dauert dreieinhalb Stunden. Belohnt werden Aktive mit Panoramaaussichten wie auf das „Kalte Rinne“-Viadukt. Dieses zierte die vorletzte Ausgabe der österreichischen 20-Schilling-Banknote. Ebenso aussichtsreiche Weitwander-Alternative mit Semmering-Etappe: der 300 Kilometer lange Wiener-Alpenbogen-Weg.

Mit einer Fläche von fast 20.000 Quadratkilometern ist Niederösterreich das größte Bundesland im Nordosten der Alpenrepublik und historisches Kernland. Es umschließt die Hauptstadt Wien und wird von der Donau durchflossen. Die reiche Kulturlandschaft beinhaltet neben den beiden UNESCO-Welterbestätten Wachau und Semmeringeisenbahn auch zahlreiche Klöster, Schlösser, Museen und hochkarätige Veranstaltungen wie das Klassikfestival Grafenegg. Winzer mit Weltformat, eine Fülle an lokalen Spezialitäten und authentische Wirtshauskultur zeugen außerdem von der Genussvielfalt in Österreichs führendem Weinland. Die touristische Destination setzt sich aus sechs Feriengebieten zusammen: Donau Niederösterreich, Mostviertel, Waldviertel, Weinviertel, Wienerwald und Wiener Alpen in Niederösterreich.

 

Mehr Informationen:

www.niederoesterreich.info

www.wieneralpen.at

www.wieneralpen.at/architektur-semmering

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Tel. +43 2742 9000-9000

 

Titelfoto / Der Blick auf das „Kalte Rinne“-Viadukt in den Wiener Alpen/Niederösterreich war einst auf dem 20-Schilling-Schein zu sehen. / Bildnachweis: Niederösterreich-Werbung/Michael Liebert

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